INTEGER: Integrativer Unterricht behinderter und nichtbehinderter Kinder

März 13, 2019

Das internationale CDI-Projekt „Integer“ (1997-2000) steht heute im Netz leider nicht mehr im Original zur Verfügung. Dies aus Gründen, dass es auf einer Plattform aufgebaut war, die heute nicht mehr bedient wird. Eine Umarbeitung dieses umfangreichen Projekts ist nicht leistbar, auch wenn das in Anbetracht der nach wie vor hohen Bedeutsamkeit eines hinsichtlich der Fragen der Inklusion konsistent aufgebauten Curriculums mehr als bedauerlich ist. Was derzeit in den mit der LehrerInnen-Ausbildung befassten Studiengängen an Hochschulen und Universitäten zur Implementierung des Gedankens der Inklusion und der aus der UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK) sich ableitenden Erfordernisse geschieht, ist für die Sache oft wenig dienlich und macht – in vielen Fällen – eher den Eindruck einer vernebelten Abwehr der sich aus der Realisierung des Menschenrechts auf Inklusion für das bestehende institutionalisierte Erziehungs-, Bildungs- und Unterrichtssystem (EBU) ergebenden Notwendigkeiten. Diese sind mit weitreichenden strukturellen Transformationen des selektierenden, exkludierenden und (zwangs-)inkludierenden  Systems (z.B. Einweisung in Sonderinstitutionen wie Sonderkindergärten, Sonderschulen und -klassen, Wohnheime, Werkstätten für Behinderte u.a.) in ein inklusives verbunden.

Für die LehrerInnen-Ausbildung ist dies nicht durch im Studium zwar obligatorisch zu belegende, aber entweder vertikal oder horizontal in bestehende Studienstrukturen additiv hinzugefügte Module zur Inklusion zu bewältigen. Dies führt unter Beibehaltung vor allem der Strukturen des hierarchisch und ständisch gegliederten Schulsystems und eines rigiden Fächerunterrichts, wie sich in den letzten Jahren deutlich abzeichnet, zur Integration der Inklusion in die Segregation. Inklusion ist der erziehungswissenschaftliche Kern der Pädagogik schlechthin und kein Additivum des EBU!

Wenn auch vor die Ratifizierung der UN-BRK zurückreichend, enthält das Integer-Currciculum zentrale Aspekte einer LehrerInnen-Bildung (eben nicht nur einer LehrerInnen-Ausbildung), die thematisch für das aufgezeigte Anliegen auch heute noch richtungsweisend sein können. Deshalb haben der Kollege Ewald Feyerer, Linz, und ich versucht, auf der Basis unserer Unterlagen die Module und deren Subeinheiten so weit als möglich zu rekonstruieren. Sie stehen Ihnen nachfolgend zum Download zur Verfügung.

Das Curriculum des CDI-Projekts INTEGER: Weiter >>

Das Integer-Curriculum mit Hinweisen auf für die Bearbeitung zuständige TeilnehmerInnen am Projekt: Weiter >>

Beispiele der thematischen Gliederung einzelner Module und Submodule der Integer-Curriculums:

A-Modul: Basis einer (integrativen) Allgemeinen Pädagogik: Weiter >>

B-Modul: Analyse der Entwicklungs- und Lernbedingungen des Menschen: Weiter >>

C-Modul: Realisierung (integrativer) Allgemeiner Pädagogik: Weiter >>

D-Modul: Zusammenarbeit innerhalb und außerhalb der Schule: Weiter >>

E-Modul: Gesellschaftliche Perspektiven: Weiter >>

Das Integer-Curriculum verwendet den Begriff „Integration“ – die Umetikettierung auf „Inklusion“ war damals noch nicht erfolgt. Es ist aber auf einem von allen Mitgliedern des Projekts getragenen Verständnis konzipiert, das heute mit Bezug auf die UN-BRK mit dem Begriff der „Inklusion“ gefasst werden kann.

Im Rahmen des Projekts wurde aus Gründen einer notwendig eindeutigen Verständigung über zentrale Begriffe ein Glossar erstellt, das wir hier zur Verfügung stellen:

Glossar Deutsch-Englisch: Weiter >>

Glossar Englisch-Deutsch: Weiter >>

Die PowerPoint-Präsentation zum Projekt Integer der Pädagogischen Hochschule Linz (OÖ) aus der Zeit des Projekts (1997-2000), verantwortet von Prof. Dr. Ewald Feyerer, der das Projekt organisiert und geleitet hat: Weiter >>