Berufliche Tätigkeit

Nachfolgend finden Sie eine kurze Übersicht über meine berufliche Tätigkeit, in die überwiegend Tätigkeiten im Rahmen akademischer Institutionen und die als Lehrer und Rektor der Martin-Buber-Schule aufgenommen sind; auch einige Aufgaben, die ich in Beauftragung durch den Herrn Hessischen Kultusminister übernommen habe.

März 1963 – Aug. 1965
Berufung zum Hauptlehrer zur Anstellung im Schuldienst des Landes Baden-Württemberg und Tätigkeit an einer Schule für Lernbehinderte (Sonderschule) in Rastatt

Aug. 1965 -Dez. 1966
Auf eigenen Wunsch Versetzung in den Schuldienst des Landes Hessen. Tätigkeit als apl. Lehrer an der Albert-Griesinger-Schule, Schule für Praktisch Bildbare (Sonderschule für Geistigbehinderte) in Frankfurt/Main (erste Schule für Geistigbehinderte in der BRD)

Dez. 1966 – Okt. 1967
Tätigkeit an der Joh.-Hinrich-Wichern-Schule, Schule für Lernbehinderte (Sonderschule) in Frankfurt/Main; Zweite Staatsprüfung für das Lehramt an Grund-, Haupt- und Realschulen

Okt. 1967 – Juli 1969
Studium der Heil- und Sonderpädagogik an der Philipps-Universität Marburg/Lahn; Ernennung zum Sonderschullehrer

Sept. 1969 – Nov. 1971
Auf- und Ausbau einer Schule für Geistigbehinderte (Sonderschule) für die Stadt und den Landkreis Gießen (Lahn) in Hessen; MARTIN-BUBER-Schule, Schule für Praktisch Bildbare (Sonderschule) – Kommissarischer Schulleiter

Nov. 1971 – Juni 1978
Rektor der MARTIN-BUBER-Schule, Gießen

SomSem 1971
Lehrbeauftragter für Pädagogische Psychologie an der Abteilung für Erziehungswissenschaften an der Justus-Liebig-Universität, Gießen

WS 1971/72 – WS 1978/79
Lehrbeauftragter an der Studiengangseinheit Heil- und Sonderpädagogik des Fachbereiches Erziehungswissenschaften der Philipps-Universität, Marburg/L.

WS 1980/81: Lehrbeauftragter an der Universität Oldenburg
Sommersemester 1981: Gastvorlesungen an der University of Oregon, Eugene (USA), im Rahmen eins Forschungsaufenthalts; auch bei späteren Forschungsaufenthalten

1974 – 1995
Beauftragung zur Entwicklung, Planung und Durchführung der „Heil- und sonderpädagogischen Zusatzausbildung für Erzieher und Sozialpädagogen im Schuldienst (Sonderschulen) des Landes Hessen“ durch den Hessischen Kultusminister im Rahmen der Zusammenarbeit mit dem Hessischen Institut für Lehrerfortbildung, Hauptstelle Reinhardswaldschule, Kassel

1974 – 1977
Vertreter des Landes Hessen in der „Länderübergreifenden Fachkommission zur Erarbeitung von Richtlinien für den Unterricht in der Schule für Geistigbehinderte (Sonderschule)“ durch Beauftragung des Hessischen Kultusministers im Rahmen der ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder (KMK).

Mai 1978
Berufung an die Universität Bremen und Ernennung zum Universitäts-Professor durch den Senat der Freien und Hansestadt Bremen mit der Stellenbeschreibung: „Didaktik und Integration bei Geistigbehinderten“

Juni 1978- 2005
Universitäts-Professor für Behindertenpädagogik (C3) im Studiengang Behindertenpädagogik des Fachbereiches 12, Erziehungs- und Gesellschaftswissenschaften, der Universität Bremen
Mai 1980: Überleitung in eine Professur (C4) mit der Denomination:

„Behindertenpädagogik, Didaktik, Therapie und Integration bei geistiger Behinderung und schweren Entwicklungsstörungen“
(Erste Uni-Professur in der BRD mit dem Aufgabenfeld der Integration in Bezug auf Menschen, die als geistigbehindert klassifiziert wurden und/oder ein Autismus-Syndrom auswiesen; später als tiefgreifende Entwicklungsstörung klassifiziert)

Schwerpunkte in Forschung, Lehre und Praxis:

  • Begründung einer Allgemeinen (integrativen) Pädagogik und entwicklungslogischen Didaktik: Konzeption der „Integration“ (heute: Inklusion) in der Elementarerziehung des Kindergartens und des schulischen Unterrichts unter besonderer Berücksichtigung der curricularen, didaktischen, methodischen und therapeutischen Aspekte.
  • Theoriebildung zum Verständnis von Wesen und Genese des kindlichen Autismus: Entwicklungsförderung, Pädagogik und Therapie bei Autismus-Syndrom (Früherkennung und Früherziehung, integrative Elementarerziehung und schulischer Unterricht in Regel- und Sonderschulen, Wohnen und Arbeit Erwachsener).
  • Krisenintervention und Therapie bei schweren selbstverletzenden, aggressiven und destruktiven Verhaltensweisen und stark ritualistischen bzw. stereotypen Handlungen besonders bei Menschen mit tiefgreifenden Entwicklungsstörungen (z.B. Autismus) wie nach langandauernder Hospitalisierung mit schweren Traumatisierungen (z. B. geistigbehinderte Menschen)

Dazu:

  • Entwicklung und Evaluation von Verfahren der Krisenintervention und einer Basis-Therapie zur Entwicklungsförderung: „Substituierend Dialogisch-Kooperative Handlungs-Therapie (SDKHT)“.
  • Schwerpunktmäßige Arbeit mit dieser Konzeption auch in den Bereichen von Koma, Wachkoma und im Grenzbereich psychischer Beeinträchtigungen.
  • Entwicklung quantitativer und qualitativer Verfahren der Verhaltensanalyse und Verhaltensbeobachtung vor allem in den Bereichen der Lern- u. Therapieprozesse und deren Kontrolle, in Bezug auf die vorgenannten Bereiche wie im Rahmen der integrativen Erziehungs- und Unterrichtspraxis (z.B. „Sequentierte Interaktionsanalysen“; soziographische Erhebungsverfahren)
  •  Ethische Grundfragen der Heil- u. Sonderpädagogik und Regelpädagogik (so genannte allgemeine Pädagogik) als segregierende Systeme
  • Neubestimmung des Behinderungsbegriffes im Zusammenhang mit ihm zu Grunde liegenden Welt- und Menschenbildern in kulturanthropologischen Kontexten im Zusammenhang mit der Grundlegung einer subjektwissenschaftlichen, materialistischen Behindertenpädagogik
  • Grundlegung einer „Allgemeinen Pädagogik und entwicklungslogischen Didaktik“ und deren Umsetzung in integrativen/inklusiven Praxen der Frühen Bildung (Kindergarten) und Schule

1981 – 1988
Beauftragung mit der wissenschaftlichen Begleitung der gemeinsamen Erziehung behinderter und nichtbehinderter Kinder (Integration) in Kindertagesheimen/ Kindergärten der Bremisch Evangelischen Kirche (BEK) durch den Präsidenten der BEK;

Entwicklung der Konzeption integrativer Elementarerziehung, Vorbereitung und Ausbildung der Mitarbeiterinnen im Rahmen der Entwicklung einer „Zusatzausbildung Integration“, wissenschaftliche Begleitung und Durchführung der integrativen Praxis in einem Stadtteil Bremens (1. Phase);

Ausweitung der Integrationspraxis, Ausbildung des Fachpersonals und Supervision der integrativen Elementarerziehung in 8 Kindertagesheimen und in einem integrativen Hort in 7 Stadtteilen der Stadt Bremen (2. Phase).

1984 – 1989
Beauftragung mit der Wahrnehmung der wissenschaftlichen Begleitung des „Schulversuches zur gemeinsamen Unterrichtung behinderter und nichtbehinderter Schüler in einem Klassenverband (Integrationsklasse) der Grundschule am Standort Robinsbalje“

Schuljahr 1984/85 bis 89/90
Beauftragung durch den Senator für Bildung, Wissenschaft und Kunst der Freien und Hansestadt Bremen in Fortführung der integrativen Erziehung im Elementarbereich mit der konzeptionellen Entwicklung des Schulversuches Integration für den Primarbereich auf der Basis der Integrationsarbeit im Elementarbereich: Vorbereitung, Fort- und Weiterbildung der LehrerInnen; Praxisberatung und Supervision; Verlaufsbeobachtungen; Vorbereitung und Durchführung der Fortsetzung des Schulversuches „Integration“ in der Sekundarstufe I (Orientierungsstufe).

Entwicklung von Verfahren quantitativer und qualitativer Unterrichtsforschung; Durchführung und Auswertung der Ergebnisse der wissenschaftlichen Begleitung des Schulversuches Integration in Form von Zwischenberichten und anderen Publikationen.

Okt. 1990 – 2002

Wahrnehmung von Lehraufträgen und wiederholt Gastprofessuren an der Universität Innsbruck, der Universität für Bildungswissenschaften Klagenfurt, der Hochschule für Pädagogik, Linz, der Hochschule für Musik (Mozarteum) Salzburg, der Medizinischen Fakultät der Universität Wien und an anderen akademischen Institutionen

Okt. 1996
Vortrag vor den Abgeordneten zum Nationalrat im Österreichischen Parlament in Wien zur Thematik der Integration von Menschen mit geistiger Behinderung

1999
Auszeichnung mit dem Preis für ausgezeichnete Lehre und ihre Innovation (Berninghausen-Preis) des Jahres 1999 an der Universität Bremen

WS 2005/06 – Herbstsemester 2009
Gastprofessur und interimistischer Leiter des Studienbereiches II (Gesellschaftliche und soziale Dimensionen) am Institut für Erziehungswissenschaften der Universität Zürich
Dies im Zusammenhang mit dem Aufbau dieses Instituts, in das sich das ehemalige Institut für Sonderpädagogik integrierte. Das ehemalige Institut für Sonderpädagogik geht auf die erste Professur an einer europäischen Universität in Sachen Heilpädagogik zurück, die Heinrich Hanselmann 1931 an der Universität Zürich übernommen hatte.
Im Rahmen eines Gedenkens im Zusammenhang mit meinem baldigen Ausscheiden aus meiner Gastprofessur habe ich dazu referiert.
Hier das Referat „Vier Jahre Gastprofessur am Institut für Sonderpädagogik an der Univ. Zürich“ (es wurden schließlich fünf Jahre) zum Download

Herbstsemester 2013 – Frühjahrsemester 2017
Vorlesungstätigkeit am Institut Spezielle Pädagogik und Psychologie der Pädagogischen Hochschule der Fachhochschule Nordwestschweiz, Basel