Thesen zu „Beziehungsfähigkeit und Sexualität bei geistigbehinderten Menschen“ (Originalfassung 1978)

April 19, 2019

Diese 1978 verfassten Thesen zur Beziehungsfähigkeit und Sexualität von als geistigbehindert kategorisierten Menschen sind eine kurze Skizze der damals und in den Jahren zuvor erfolgten Auseinandersetzungen um diese Fragen und die noch weit über die 1970er Jahre hinwaus reichenden extrem repressiven Einstellungen und Haltungen diesen Menschen gegenüber. Um das etwas transparent zu machen, stelle ich den 17 Thesen einen kleinen Bericht über die damals dominierenden Verhältnisse und die darum geführten Auseinandersetzungen voran. Auch diese Anmerkungen entstammen dieser Zeit. Damit ist aber nicht ausgesagt, dass heute „alles besser“ und die grundlegenden Fragen gelöst wären – und diese Auseinandersetzungen ein Stück Fachgeschichte bleiben können. Weil dem nicht so ist, stelle ich auch diese Thesen unter „Aktuelles“ auf meine Homepage, um damit dem Anliegen Ausdruck zu geben, dass auch an diesen Fragen weiter zu arbeiten ist; selbstverständlich unter Einbezug der Menschen, um die es geht (was wir damals schon praktiziert haben). Ihnen ist endlilch eine Stimme zu geben dahingehend, über sich selbst bestimmen zu können – eine nach wie vor besondere Notwendigkeit!

Aus Anlaß einer Fachtagung von 2006 zur Thematik „Elternschaft von Menschen mit geistiger Behinderung“ am Institut für Sonderpädagogik der Universität Zürch (sie fand am 24.06.2006 statt) habe ich diese Thesen in einem Reprint wieder in die Diskussion eingebracht. Ich gehe davon aus, dass sie auch in den gegenwärtigen Diskursen um Inklusion mit Blick auf die UN-Behindertenrechtskonvention erneut aufzugreifen sind, soll dem Inklusionismus nicht weiterhin Tür und Tor für alle möglichen Formen von mit Inklusion etikettierten Exklusionen offen stehen bleiben. Der Blick ist gerade auch in der Pädagogik über den §24 der UN-BRK hinaus auf das Gesamt der Konvention zu richten, die in jedem ihrer Artikel minutiös in die Domänen der Pädagogik und ihre Felder von Theoriebildung und Praxis, Forschung und Lehre zu transformieren ist.

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