Inklusion und Nachhaltigkeit
Dezember 23, 2022Fragen der Nachhaltigkeit sind heute in vielen wissenschaftlichen Disziplinen und Praxisfeldern geradezu omnipräsent. Der Begriff selbst ist nur aus seiner Entstehungsgeschichte heraus einigermaßen zu präzisieren, und er wird, dem Inklusionsbegriff vergleichbar, heute weitgehend inflationär gebraucht. Unter Aspekten der Schärfung beider Begriffe ist es dennoch sinnvoll, sie auch im Feld der Erziehungswissenschaft in Beziehung zu setzen und im Zusammenhang mit pädagogisch relevanten Problemstellungen zu präzisieren. Entsprechend versucht dieser Beitrag, unter dem Primat der Schaffung von Bildungsoptionen für alle und unter Einbezug von Fragen der Kultur und ethischen Dimensionen, die in ökonomischen, wirtschafts- und wachstumsfokussierten Fragestellungen weitgehend verloren gehen, einen integrierten Ansatz aufzuzeigen. Das bedeutet, auch in Feldern der Pädagogik zu klären, was letztlich Bestand haben soll, um im Sinne von Heydorn „die unmenschliche Repression der Vergangenheit als Kulturversagung“ (1980, S. 180) aufzuheben – und damit auch die als exzessiv zu bezeichnenden, das ganze Schulsystem durchziehenden Selektions- und Exklusionsprozesse, was von Inklusion zu sprechen dann nicht mehr erforderlich machen würde.
Dieser Publikation liegt ein Vortrag mit dieser Thematik anlässlich der Akademischen Abschiedfeier von Christina Thomas am Oberstufen-Kolleg Bielefeld vom 25.09.2021 zugrunde.
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